anzeige mineraloelvertrieb muecke kuestrin 1940

Oderablage 2
Küstrin-Altstadt ("Oderinsel")

Am 15. Dezember 1938 übernahm Fritz Mücke, Sohn eines Breslauer Spediteurs und Schwiegersohn von Adolf Rühtz, den Mineralölvertrieb von seinem Schwiegervater. Er hatte bereits in den 1920 Jahren im Betrieb seines Schwiegervaters gearbeitet und dort 1925 Prokura erhalten. Seine Firma belieferte wohl landwirtschaftliche Betriebe im ganzen Oderbruch. Zum Betrieb gehörte auch die Shell-Tankstelle in der Altstadt, sie befand sich an der Einmündung Hoher Kavalier - A.H.-Straße und Halbe Stadt. Die Tankstelle wurde während des Krieges, als es für Privatpersonen kein Benzin mehr gab, geschlossen und schon damals schließlich Opfer von Vandalismus. Landwirtschaftliche Fahrzeuge wurden dann aufgrund des fehlenden Kraftstoffs auf Holzgasbetrieb umgestellt, u.a. durch die Küstriner Firma Arthur Bast vorm. Adolf Kube Landmaschinen.

stempel shell tankstelle Küstrin

Neben dieser Shell-Tankstelle gab es auch noch Tankstellen der Konkurrenz in der Stadt. Zapfstellen der ARAL BV gab es in Küstrin-Kietz an der Chausseestraße (heute würde die Zapfsäule direkt vor dem Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr stehen), in der Landsberger Straße, in der Zorndorfer Chaussee / Heerstraße (bei Opel-Autohaus Puhlmann) und in der Schützenstraße. Eine LEUNA-Zapfstelle befand sich am Marktplatz in der Altstadt in der Kietzer Straße 183 vor der Drogerie von Hermann Moebis. In der Landsberger Straße 12 stand eine OLEX-Zapfsäule.

 

Shell-Tankstelle Küstrin
Die Shell-Tankstelle an der Einmündung Hoher Kavalier - A.H.-Straße und Halbe Stadt - zwischen der katholischen Kirche und der Bahnstrecke. (Quelle: Bildarchiv Siegfried Neubauer)
Ruine der Shell-Tankstelle KüstrinDieses Foto vom 11.3.1972 zeigt, das ehemalige Areal der Tankstelle und der katholischen Kirche. (Quelle: R. Schenk)

Quellen:

  • diverse Adressbücher der Stadt Küstrin
  • Werbeanzeigen: Archiv cuestrin.de
  • Gespräche mit ehemaligen Küstrinern [...], Band 4, Siegfried Neubauer