Der Kaufmann Arthur Bast übernahm im Jahre 1927 die Landmaschinenhandlung des Bauunternehmers Adolf Kube in der Schiffbauerstraße 19. Die Eintragung der Firma "Arthur Bast vorm. Adolf Kube Landmaschinen" ins Küstriner Handelsregister erfolgte im Februar des Jahres. Ab Januar 1929 wurde der Kaufmann Willi Apenburg Prokurist der Firma. Ab 1938 wird parallel auch die Landsberger Straße 44 als Standort der Firma genannt, ab 1939 nur noch diese Adresse. Neben der Landmaschinenhandlung verfügte das Unternehmen auch über eine Maschinen- und Traktorenwerkstatt und produzierte kleinere landwirtschaftliche Geräte.
Das Grundstück Landsberger Straße 44 war ein Teil des ehemaligen Firmengeländes der Firma Carl Adam Sägewerk und Gewächshausbau. Arthur Bast kaufte das Grundstück 1937 mit Genehmigung der Zwangsverwalterin des Grundstücks, der Stadtsparkasse Küstrin, wohl für rund 60.000 RM. Die Gebäude auf dem Grundstück waren um Zeitpunkt des Kaufs wohl sehr reparaturbedüftig. Das ehemalige Sägewerk war völlig veraltet und wurde kurz nach dem Kauf 1937/38 abgerissen. An dessen Stelle wurden neue Betriebsgebäude errichtet, die anderen Gebäude der Firma Adam wurden weiterhin genutzt. Auf dem Grundstück befand sich auch ein Wohnhaus (bestehend aus Vorder- und Hinterhaus) mit 11 Wohnungen.
Im Jahre 1940 beschäftigte Arthur Bast 27 Mitarbeiter (Inhaber, 6 Angestellte, 3 Handlungsreisende, 10 Gesellen, 4 Lehrlinge, 1 Hilfsarbeiter und 1 weiterer, nicht näher bezeichneter Mitarbeiter) und erwirtschaftete wohl einen Umsatz von 1,1 Millionen RM. Von 1941 bis Kriegsende galt der Betrieb als "Wehrwirtschaftsbetrieb", zu dessen Aufgaben es wohl vorrangig gehörte, Landmaschinen von Benzinbetrieb auf Holzgasbetrieb umzubauen.
Quellen:
- Nachlass Gustav Purpst
- Diverse Adressbücher
- Deutscher Reichsanzeiger, diverse Ausgaben
- Foto: wenn nicht anders angegeben, Archiv Andy Steinhauf. Der Kauf der Postkarte mit den Gebäuden an der Landsberger Straße 44/45 wurde durch die Spendeninitiative der Stiftung Oderbruch finanziert. Vielen Dank !