Die Glaserei Hermann Friedrich wurde 1899 durch den gleichnamigen Glasermeister gegründet. Bis Ende der 1920er Jahre war das Unternehmen im Judenweg 2 (später Güterbahnhofstraße bzw. Seidelstraße) in der Neustadt zu finden und wurde als "(Glas-)Bilder-Fabrik" in den Adressbüchern geführt, es handelte sich aber eigentlich um einen Handwerksbetrieb, der auch in der Handwerkskammer Frankfurt (Oder) eingetragen war. Hermann Friedrich wurde abwechselnd als Glasermeister, Kaufmann und Fabrikant bezeichnet.
Das Grundstück und die Gebäude in der Zorndorfer Straße 14 (später Heerstraße) wurden im Oktober/November 1930 durch Frau Else Richter (verh. Friedrich) aus Berlin von der insolventen Ostdeutsche Stanz- und Emaillierwerke A.G. gekauft. Sie und ihr Mann Kurt betrieben dort dann die Glaserei Hermann Friedrich weiter. Kurt Friedrich war gelernter Kaufmann und Glasermeister, seine Ehefrau Bürokauffrau. An diesem Standort - mit eigenem Gleisanschluss - befanden sich das Lager der Glashandlung, der Glas-Zuschnitt, die Werkräume für Bildereinrahmungen, Glasschleiferei und Spiegelbelegerei sowie der Verkauf und Büroräume. Zum Unternehmen gehörte noch ein Ladengeschäft in der Schützenstraße 6 (Die Nummer 9 in der obenstehenden Anzeige ist falsch). Produkte und Dienstleistungen entnehmen Sie bitte der folgenden Übersicht:

Bilder-Kunsthandlung
- nationale & Kriegsbilder
- Radierungen
- Kunstblätter
- Fotos
- Gemälde
- Fotorahmen
- Leisten
- Rahmen
- Einrahmungen
Spiegel-Belegerei
- alle Arten, gerahmt & rahmenlos
- Glasplatten
- Konsolen
- Marmor, auch fertig angebracht
- Fleckige Spiegel werden neu belegt
Glaserei - Schleiferei
- Neuverglasung von Privat- & Industriebauten
- Neu- & Umbauten, Reparaturen
- Gläser für Möbel-Technik und Industrie
- Kunstverglasungen (Glasmalerei & -Sätzerei)
- Reparaturscheiben
- Autoverglasung & Autoscheiben
- Ladentischaufsätze
- Firmen- & Reklameschilder
- Buchstaben
- Celluloid
Quellen:
- Auskunft durch Dr. Helmut Friedrich
- Diverse Adressbücher der Stadt