Landsberger Straße 78
Küstrin-Neustadt
Hermann Friedrich Rudolf Veit zog um 1880 von Breslau, wo er Kohlenhändler und Eisenbahn-Bauunternehmer für die BSF (Breslau-Schweidnitz-Freiburger Eisenbahn-Gesellschaft) gewesen war, nach Küstrin.
Die Eröffnung des
s in der Kurzen Vorstadt am 2. Januar 1875 und der Anschluß der Stadt an die Bahnstrecke über Breslau nach Freiburg (Schlesien), die 1877 nach Norden bis Stettin verlängert wurde, waren gute Voraussetzungen für die Ansiedlung größerer und zukunftsträchtiger (Industrie-) Unternehmen.Schon 1883 hatte er in der oberen Landsberger Straße – in der Nr. 78 - ein eigenes Geschäft welches der Eisenbahnverwaltung Material für den Gleisunterbau aus eigenen Schotterwerken lieferte. Nahe dem Geschäft, in der Landsberger Straße 52, hatte er seine Villa.
Rudolf Veit starb schon am 6 April 1888 an Typhus. Seine Witwe, Auguste Veit geb. Liche führte sein Geschäft als Kieshandlung und Unternehmerin für Holz und Eisenbahnbauten zusammen mit ihren Neffen, Kurt und Rudolf Veit weiter. Rudolf Veit lebte 1913 in der Schiffbauerstraße 5.
Als ihre Söhne Alfred und Arthur (beide Ingenieure) älter waren, traten sie dem Unternehmen bei, das dann als A. Veit & Söhne firmierte. Sie gliederten dem Betrieb noch eine Dachpappen- und Teerfabrik an .
Um die Zeit der Weltwirtschaftskrise brannte die Fabrik zum Teil ab. Damals verblieb nur noch Arthur Veit als Eigentümer. Das Unternehmen wurde von Bruno Marx übernommen und unter dem Namen "Küstriner Teerwerke GmbH" weitergeführt.
Elise, die älteste Tochter (geb. 1865) von Hermann Friedrich Rudolf Veit heiratete Friedrich Wilhelm Maximilian Wagener (genannt Fritz), den Eigentümer der gleichnamigen Firma in der Landsberger Straße 55 und ältester Sohn des Firmengründers Adolf Ferdinand Gustaph Wagener.
Text und Bilder: Marion Mittenzwey, Mexiko
Villa von Auguste und Rudolph Veit in Küstrin im Jahre 1911. Zu sehen sind die Brüder Alfred und Arthur mit Familie.
Feuer in der Fabrik