Von Gerd-Ulrich Herrmann, Strausberg.

Nach dem Abdanken des Kaisers Wilhelm II. im Jahr 1918 übernahm der Chef der Obersten Heeresleitung, Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg den Oberbefehl über die deutschen Streitkräfte. Angesichts der unklaren politischen Lage erklärte der Erste Generalquartiermeister Wilhelm Groener am 10. November 1918 gegenüber dem Vorsitzenden des Rates der Volksbeauftragten die "Loyalität" der Streitkräfte und versicherte, jeden Versuch einer Gegenrevolution entgegenzutreten. Da die Bestimmungen des Versailler Vertrages die Stärke der deutschen Streitkräfte auf 100 000 Mann festlegten, verfügte die Reichsregierung über keine ausreichende Kräfte zur Grenzsicherung und zur Niederhaltung von radikalen Bewegungen im Inneren des Landes. Freikorpsverbände, die sich aus entlassenen Angehörigen der ehemals kaiserlichen Armee rekrutierten, sollten die regulären Streitkräfte unterstützen. Ihre Angehörigen leisteten für bis zu sechs Monate eine "Treuverpflichtung" gegenüber dem Einheitsführer. Damit gründete sich ihr Selbstverständnis nicht auf dem Prinzip Befehl und Gehorsam, sondern auf Gefolgschaftstreue. Anstelle des Verhältnisses von „Vorgesetzter und Unterstellter“ trat "Führer und Gefolgschaft". Die Freikorps hatten im Auftrag der Regierung linke Umsturzversuche in Berlin, Hamburg und München oftmals mit brutalsten Mitteln niedergeschlagen. Die meisten Freikorpsführer dienten in ihrem Selbstverständnis nicht der jungen Republik, sondern hatten die Schaffung eines nationalistischen Staates im Sinne. Viele der Angehörigen wurden von der "Schwarzen Reichswehr" übernommen. Einige schlossen sich der SA oder SS an, andere fanden Unterschlupf in der "Organisation Konsul" unter Hermann Ehrhard, die für die Ermordung von Walter Rathenau Verantwortung trug.

Die Schwarze Reichswehr

Die Schwarze Reichswehr, die größte rechtsgerichtete Organisation in Norddeutschland, war in der Weimarer Republik eine illegale paramilitärische Formation. Obwohl sie einen Bruch des Versailler Friedensvertrags darstellte, erhielt sie durch die offizielle Reichswehr nicht nur Geld und Waffen, sondern auch durch die Bereitstellung von Ausbildern und militärischen Anlagen eine umfassende Unterstützung. Innerhalb der Schwarzen Reichswehr galten die gleichen Dienstgrade, Vorschriften, Vorgesetztenverhältnisse und Uniformen wie in der regulären Reichswehr. Offiziell sollte die Schwarze Reichswehr die vielen Waffen, die durch die politischen Wirren der Nachkriegsjahre in Deutschland verstreut waren, einsammeln und vernichten. Der Historiker Bernhard Sauer urteilte: "Die Schwarze Reichswehr war eine 'Männergesellschaft' in der krassesten Form. Die Umgangsformen waren ausgesprochen rau und rüde, gepaart mit Misstrauen untereinander." Der Lebensweg der Angehörigen dieser paramilitärischen Truppe war durch die Erfahrungen des verlorenen Krieges, den als "Schande" angesehenen Versailler Vertrag und die politischen Wirren in den "Revolutionsjahren" geprägt. In dieser Organisation fanden auch Kriminelle oder im Leben "Gestrandete" Unterschlupf. So herrschte in ihren Reihen keine Kameradschaft, sondern ein "jeder gegen jeden". In der Öffentlichkeit war die Existenz der Schwarzen Reichswehr kaum bekannt. Der eigentliche Sinn dieser Organisation bestand allerdings in der Bekämpfung des „inneren“ und gemeinsam mit der Reichswehr des "äußeren Feindes". Sie war in Berlin und Norddeutschland eine der wichtigsten Vorläuferorganisationen des Nationalsozialismus.

Das Jahr 1923 begann mit der Ruhrbesetzung durch Frankreich und Belgien und dem nachfolgenden Ruhrkampfi unruhig. Auch im Osten war die Lage nach wie vor bedrohlich. Hier bestand die Gefahr, dass Polen Gebietsansprüche mit militärischen Mitteln durchsetzen könnte. Die rechts gerichteten Strömungen gewannen an Einfluss und bereiteten einen "gewaltsamen Umsturz" vor. In dieser Situation erhielt die Schwarze Reichswehr in den Plänen der Reichswehrführung eine größere Beachtung. Dies geschah durch die Einberufung von überplanmäßigen Zeitfreiwilligen und ihre Zusammenfassung in bewaffneten Einheiten. Eine besonders eigenständig ausgeprägte Struktur nahm die Reichswehr im Raum Berlin-Brandenburg (Wehrbezirk III) ein. Für die Überwachung der "Arbeitskommandos" war der Chef des Stabes der 3. Division, Oberstleutnant von Bock zuständig. Der spätere Feldmarschall und Vorgesetzte von Oberstleutnant Carl Hans von Hardenberg wurde am 3. Dezember 1890 in Küstrin geboren. Die direkte Leitung der ca. 18 000 Mann starken Arbeitskommandos übernahm Major a. D. [außer Dienst] Bruno Ernst Buchruckerii. Er und sein Stellvertreter Oberleutnant a. D. Paul Schulziii, der eine Schlüsselposition einnahm, hatten einen Privatvertrag mit der Reichswehr abgeschlossen. Schulz, der für die militärische Ausbildung in den Arbeitskommandos verantwortlich war, wurde der Kommandantur Küstrin zugeteilt. Innenminister Carl Severing sagte später aus: "Die Arbeitskommandos hatten … gar keinen anderen Zweck, als allmählich einen illegalen Truppenkörper herauszubilden."iv Innerhalb weniger Monate existierten in ganz Brandenburg in 23 Standorten solche Kommandos, so in der Zitadelle Spandau, dem Fort Hahneberg, in Döberitz, Potsdam, Jüterbog, Rathenow, Frankfurt (Oder) und schließlich in Küstrin. Ihr Treiben hinter den geschlossenen Kasernenmauern blieb nicht unbeobachtet. Allerdings trat die Schwarze Reichswehr lediglich durch eine militärische Aktivität, dem Küstriner Putsch, hervor.

Kommandantenhaus am Renneplatz, vor 1914Kommandantenhaus am Renneplatz, vor 1914

Die Ereignisse von Küstrin

Die im gesamten Land beobachtete Zunahme von Aktivitäten verschiedener national gesinnter Gruppierungen veranlasste die Regierung, am 26. September 1923 den Ausnahmezustand auszurufen. So bemerkte die Berliner Polizei, dass rund um die Hauptstadt nichtreguläre Einheiten in einer Stärke von ca. 5000 Mann konzentriert wurden, die nächtliche Übungen abhielten. Da das Reichswehrministerium vom Reichspräsidenten Ebert den Auftrag zur sofortigen Untersuchung erhielt, musste auch das zuständige Wehrkreiskommando seine Loyalität gegenüber der Schwarzen Reichswehr aufgeben.

Inwieweit dies vor dem Hintergrund der akut bestehenden Gefahren für die junge Republik geschah, kann nur vermutet werden. Geheime Wehrorganisationen planten nämlich einen landesweiten Putsch. Major Buchrucker sollte, nach eigenen Angaben und nach dem Vorbild des "Marsches auf Rom" der italienischen Faschisten, mit vier selbstständigen Bataillonen der Schwarzen Reichswehr gewaltsam das Berliner Regierungsviertel und weitere wichtige Objekte besetzen, um damit die Installation einer rechten Militärdiktatur zu ermöglichen. Gleichzeitig war die Mobilmachung der vier Infanterieregimenter der Schwarzen Reichswehr beabsichtigt. Dazu kam es nicht.

Der Stab des Wehrbezirks III bestellte "ihre Angestellten Major a. D. Buchrucker" am 28. September 1923 zur Klärung der überetatmäßigen Einberufung der Schwarzen Reichswehr ein. Er begründete gegenüber Oberstleutnant Fedor von Bock dies mit Vorkehrungen, um der Reichswehr beim angeblich "bevorstehenden kommunistischen Aufstand" zu Hilfe zu eilen. Da die Eigenmächtigkeiten der paramilitärischen Truppe bereits politisches Aufsehen verursachte, lenkte Buchdrucker ein und versprach keine weiteren militärischen Aktionen durchzuführen. Um das Gesicht zu wahren, verhängte man am 30. September 1923 Haftbefehle gegen Buchrucker und Schulz.

Major Buchrucker entzog sich jedoch der drohenden Verhaftung und erreichte am frühen Abend Küstrin. In den Forts Gorgast, Säpzig und Tschernow lagen kompaniestarke "Arbeitskommandos". Gegen 20.00 Uhr informierte er den Bataillonskommandeur Major a. D. Hertzer und dessen Adjutant Oberleutnant a. D. Peter Vogt über den Haftbefehl und seinen Plan, sich diesem zu entziehen. Im Weiteren befahl er den Einheiten, am nächsten Morgen in die Festung Küstrin einzurücken und wichtige Positionen, wie Hoher Kavalier, den Zeughof und das Hornwerk, zu besetzen. Je Fort sollte eine Wachkomponente und in Gorgast der Zug des Oberleutnants a. D. Raphael als Reserve verbleiben. Mit dieser Machtdemonstration beabsichtigte Buchrucker, den Festungskommandanten, Oberst Gudowius, unter Druck zu setzen, damit dieser in Berlin die Aufhebung des Haftbefehls erwirkt. Kurze Zeit später erging an die Oberleutnants a. D. Georg Walter, Arnold Schrenk und Gerhard Reichel der Befehl, mit ihren Kompanien die befohlenen Positionen zu besetzen. In der Nacht bezogen sie die Unterkunftsräume im Zeughaus. Am nächsten Morgen um 7.45 Uhr sprach der in Zivil gekleidete Major Buchrucker zu den angetretenen Kompanien. Offensichtlich war dieser durch die Anspannung der letzten Tage in keiner guten psychischen Verfassung, denn seine Worten waren für die Anwesenden kaum verständlich. Leutnant Adam erinnerte sich: "Er setzte zum Sprechen an, brachte Töne hervor, reihte Worte sinnlos aneinander, betonte falsch und gestikulierte. Niemand wusste von den Leuten, was … [er] sagen wollte."v Nach dem kurzen Appell begaben sich Buchrucker und Hertzer zum Festungskommandanten, der bereits durch seine Offiziere von der Besetzung des Hohen Kavaliers erfahren hatte und über die tatsächliche Stärke der Putschisten informiert war. Nachdem Gudowius von der geplanten Verhaftung Buchruckers erfuhr, erklärte er beide Offiziere für verhaftet. In einem hitzig geführten Gespräch verlangte Buchrucker vom Festungskommandanten, sich diesem "großen nationalen Moment" nicht entgegenzustellen, da überall in Deutschland losgeschlagen würde. Plötzlich drang ein Trupp unter dem Kommando Leutnant a. D. Hans Hayn gewaltsam in das Dienstzimmer, um von Buchrucker weitere Befehle zu erhalten. Da dieser trotz Drängen durch Major Hertzer schwieg, unterstellte der Bataillonskommandeur seine Einheit wieder unter Befehl des Festungskommandanten und bezeichnete Buchrucker als "Waschlappen". Schriftlich wies Hertzer seine Unterstellten an, den Hohen Kavalier, die Geschützstellung an der Warthebrücke und weitere eingenommene Positionen zu räumen. Bis zum Nachmittag waren die Putschisten entwaffnet. In der Zwischenzeit waren die Reichswehrtruppen in Frankfurt (Oder), Fürstenwalde und Berlin alarmiert. Der Adjutant von Generaloberst von Seeckt hielt fest: „In Küstrin ist die Lage nach Meldung des Kommandanten Oberst v. Gudowius folgende: Meuterer ziehen sich zurück, Pionier Batl. in Hand seines Führers, zum Schießen noch nicht gekommen. Buchrucker vom Kommandanten persönlich verhaftet“.vi

Der Hohe Kavalier, um 1920Der Hohe Kavalier, um 1920


Dieser Putsch blieb den Küstrinern nicht verborgen. Ein damaliger Schüler aus Küstrin erinnerte sich: „Als ich am Morgen dieses Tages durch die Berliner Straße zur Mittelschule ging, standen auf dem Wall über dem Tor mit Gewehren und Handgranaten bewaffnete Soldaten und drohendgerichtete Maschinengewehre ihre Läufe in die Berliner Straße. In der Mittagsstunde kamen mir auf der Warthebrücke Kompanien des Pionierbataillons entgegen. Achtung! Hier wird scharf geschossen!‘ konnte ich auf den mitgeführten Tafeln lesen.Von Frankfurt (O) rückten weitere Truppenteile heran, es roch bedenklich nach Pulver.“vii

Über die Entwicklung im Kommandantenhaus und der Festung war allerdings Oberleutnant Raphael, der sich noch mit seinem Zug im Fort Gorgast befand, nicht informiert. Deshalb erhielten Oberleutnant Lüdecke, vom Festungsstab der Reichswehr, und Oberleutnant a. D. Vogt den Befehl, nach Gorgast zu fahren, um die dortige Truppe von weiteren Handlungen abzuhalten. Diese fuhr auf zwei Lastkraftwagen sitzend bereits in Richtung Altstadt. Auf halben Weg wurden die Lkws von den beiden Offizieren gestoppt. Oberleutnant a. D. Raphael, der von Leutnant a. D. Damm vom Frankfurter Arbeitskommandos begleitet wurde, ließ sich aber nicht aufhalten. Unter der Begründung, dass die reguläre Reichswehr nicht schießen würde und dass in Berlin drei Divisionen zum Losschlagen bereitstehen setzte er die Fahrt fort. Ein tödlicher Irrtum, denn als seine Kompanie den Zeughaushof erreichte, eröffneten reguläre Soldaten ohne Vorwarnung das Feuer aus einem Maschinengewehr auf die Ahnungslosen. Ein Mann wurde getötet und sieben verwundet.viii Damit war der letzte Widerstand gebrochen und 381 Putschisten gerieten in Gefangenschaft. Raphael und Damm gelang jedoch die Flucht. Bis auf die Offiziere wurden alle Internierten nach kurzer Zeit wieder freigelassen. Bis zum 3. Oktober 1923 wurden die von der Schwarzen Reichswehr genutzten Forts von regulären Truppen übernommen.

Die Regierung in Berlin sah gegen Mittag des ereignisreichen Tages die Niederschlagung des Putsches mit großer Erleichterung: „Man habe die Aufrührer, deren Zahl nicht genau feststehe, in dem Hof eines Zeughauses militärisch eingeschlossen. Die gegenwärtige Lage sei die, daß die Aufrührer von der Außenwelt völlig abgeschlossen seien, und daß ihre Entwaffnung nunmehr vollzogen werden könne. Die Ausnahmegerichte müßten alsdann in Tätigkeit treten.“

Aber auch in anderen Orten hielten sich "schwarze" Einheiten in Alarmbereitschaft. So das unter Führung von Oberleutnant a. D. Eberhard Freiherr v. Senden stehende Kommando in Spandau und die Einheit von Polizeihauptmann a. D. Walther Stennes im Fort Hahneberg. Erst nachdem schwere Reichswehr- und Polizeieinheiten aufgezogen waren, stellten sie den Widerstand ein. In Rathenow verschanzten sich bis zum 3. Oktober 1923 einige Männer im Lokal "Wilhelmshöhe".

Bereits am Morgen des 1. Oktober 1923 verkündete das Reichswehrministerium in einer Presseerklärung, dass der Putsch der "Nationalbolschewisten" unter Buchrucker niedergeschlagen wurde. (Bezug auf Bild)

Ein außerordentliches Gericht in Cottbus sprach vom 22. bis 27. Oktober 1923 gegen 14 Angehörige der Schwarzen Reichswehr wegen Hochverrats Strafen zwischen drei Monaten Gefängnis und zehn Jahren Festungshaft aus. Die zehn Jahre und Geldbußen in Höhe von 100 Milliarden Mark (10 Goldmark) erhielt Major Buchrucker wegen “vollendeten Hochverrats". Die Strafe musste er nicht im vollen Umfang absitzen. Er wurde im Oktober 1927, anlässlich des 80. Geburtstages des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg, amnestiert.

Der Historiker Bernhard Sauer zog das Fazit: Trotz des Cottbuser Prozesses blieb der Öffentlichkeit verborgen, dass hinter “dieser lokalen Erhebung ein viel weitreichenderes Unternehmen gestanden hat. Die einzelnen Teilergebnisse zusammengenommen, erlauben einen wichtigen Schluss: Die ‘Schwarze Reichswehr’ hat nach dem Vorbild der italienischen Faschisten einen ‘Marsch auf Berlin’ nicht nur geplant, sondern in allen Einzelheiten vorbereitet. Der Küstriner Putsch war lediglich ein Nachspiel des gesamten Staatsstreiches.”ix

Reichswehr sichert das Zeughaus, 1923 (Quelle unbekannt)Reichswehr sichert das Zeughaus, 1923 (Quelle unbekannt)

Literatur

Sauer, Bernhard, Schwarze Reichswehr und Fememorde, Metropol-Verlag, Berlin 2004

Sauer, Bernhard, Die „Schwarze Reichswehr“ und der geplante „Marsch auf Berlin“,http://www.bernhard-sauer-historiker.de/.

Herrmann, Gerd-Ulrich, Festung Küstrin 1945. Anspruch und Wirklichkeit, Helios-Verlag, Aachen 2015

Erstveröffentlichung im Kreiskalender Märkisch Oderland 2016.

Quellen:

i Der Kampf forderte 132 Tote und verursachte einen finanziellen Schaden von 3,5 Milliarden Goldmark. 150 000 Deutsche wurden ausgewiesen. Vgl. Sauer Schwarze Reichswehr und Fememorde, Seite 54.

ii Major Bruno Ernst Buchrucker (1878-1966) wurde am 20. Juli 1897 Offizier und am 1. April 1909 zum Generalstab kommandiert, im März 1911 zum Hauptmann und im März 1916 zum Major befördert. Im Februar 1919 übernahm er ein Bataillon im Freikorps Eulenberg, wurde nach dem Baltikum-Einsatz in die Reichswehr übernommen. Wegen Beteiligung am Kapp-Putsch erfolgte am 30. September 1920 seine Entlassung aus dem Heeresdienst. Er übernahm laut Vertrag mit der Reichswehrführung die Führung der Formationen der Schwarzen Reichswehr. Später hat sich Buchrucker der NSDAP angeschlossen, diese aber wieder zusammen mit Otto Strasser verlassen und die „Kampfgemeinschaft revolutionärer Nationalsozialisten“ gegründet.

iii Paul Schulz trat 1914 in die Unteroffiziersschule Potsdam ein. Nach mehreren Verwundungen erhielt er im Frühjahr 1914 die Ernennung zum Leutnant. Wegen Unterstützung des Kapp-Putsches erfolgte seine Entlassung aus der Reichswehr. Kurze Zeit später wurde Schulz überplanmäßig wieder eingestellt und der Kommandantur Küstrin unterstellt. In Küstrin stellte er ein Arbeitskommando auf, das zum größten Teil aus Angehörigen der geheimen Wehrorganisation „Fridericus Rex“ bestand. Ende 1922 wurde er in das Wehrkreiskommando III berufen, um weitere Arbeitskommandos aufzustellen. Er galt als die rechte Hand Buchruckers und war für die Organisation des militärischen Aufbaus verantwortlich.

iv Aussage von Severing vor dem Untersuchungsausschuss des Reichtages am 8.7.1927. Zitiert nach: Sauer, Bernhard, a. a. O., Seite 54. Buchrucker gab die Stärke der "Reservetruppe" mit vier Infanterieregimentern zu 12 000 Mann in den Provinzen, vier selbstständige Bataillone mit 6000 Mann als schnelle "Eingreiftruppe" mit dem ersten Bataillon in Küstrin, dem zweiten Bataillon in der Zitadelle Spandau und beim Wachbataillon, dem dritten Bataillon in der Zitadelle Spandau und vierten Bataillon im Fort Hahneberg und der Zitadelle Spandau.

v Zitiert nach: Sauer, Bernhard, Die Schwarze Reichswehr und der Marsch auf Berlin, Seite 121f.

vi Selchow, H.-H. v., Tagebuch, BA-MA, Nachlass v. Rabenau, Seite 14, zitiert nach:

http://www.bundesarchiv.de/aktenreichskanzlei/, geöffnet 26.09.2014.

vii Fitzky, W., Die Küstriner Garnison, in: Kreiskalender 1966 für den Kreis Königsberg/Neumark, Seite 61f.

viii Vgl., Sauer, Bernhard, a. a. O., Seite 123.

ix Sauer, Bernhard, a. a. O., Seite 141.