<< Zurück

Neumärkische Zeitung
109. Jahrgang       Ausgabe vom 2. November 1929
Denkmalspflege am Küstriner Schloß
Erneuerung des Sandsteinportals mit den Delphinen.

Das Küstriner Schloß weist verschiedene alte historische Bildhauerarbeiten aus der Zeit der Renaissance auf. Das Portal mit den Delphinen ist der künstlerisch vollendeste Teil des Schloßhofes. Seine Ornamente wurden von einem deutschen Meister um 1550 gestaltet. Sie zeigen eine auffallende Ähnlichkeit mit einem Portal des Schlosses zu Plagwitz (Kreis Löwenberg), scheinen also von der Hand desselben Künstlers zu stammen. Seit einigen Jahren wird aber der Sandstein morsch und die wertvolle Arbeit verfiel, da sie der Witterung ausgesetzt war. Deshalb hat sich die Heeresverwaltung als Besitzer des Schloßes entschlossen, das Portal abzunehmen und dem hiesigen Friedrichsmuseum zur Aufbewahrung zu übergeben. Dafür ließ sie von dem Bildhauer Wilhelm und Georg Fürstenberg- Frankfurt (Oder) eine Nachbildung des Portals in denselben Stein anfertigen. In der vergangenen Woche wurde dieses neue Portal im Beisein der Künstler an der alten Stelle aufgestellt. Man ist allgemein erstaunt, wie treffend die Nachbildung gelungen ist. Jetzt ist nun auch ein wertvolles Kellerportal zur Erneuerung nach der Frankfurter Künstlerwerkstatt gebracht worden.